ZIMO Produktphilosophie und SPECIALS

Grundsätzliche Produktmerkmale

Trotz mehrerer Generationswechsel im Zuge des technischen Fortschritts sind folgende Merkmale über die Jahre bei ZIMO gleich geblieben: die hohe Leistungsfähigkeit der Systemzentralen (Basisgeräte), die multifunktionellen Fahrpulte für ortsfesten und ­ Walk-around-Betrieb, die Decoder mit herausragenden Eigenschaften, und die umfassende Zugsicherungstechnik.

ZIMO Decoder, besonders Sound-Decoder werden oft als die besten der Welt bezeichnet, was wohl auf die exzellenten Fahreigenschaften, eine reichhaltige Ausstattung mit Effekten und die hervorragende Sound-Qualität zurückzuführen ist. Neuartige Betriebsarten werden oft um Jahre früher realisiert als beim Mitbewerb;
in der Vergangenheit beispielsweise die geregelte Hochfrequenz-Motoransteuerung, Rückmeldungen aus dem Fahrzeug und signalabhängige Zugbeeinflussung.

ZIMO Decoder werden in großer Vielfalt angeboten, meistens ca. 100 Typen, die sich in Baugröße, Ausgängen und Belastbarkeit unterscheiden, nicht jedoch in den Leistungsmerkmalen (die Software ist überall fast identisch). ZIMO nimmt NICHT am Preiskampf teil; es gibt nur hochwertige Decoder, KEINE "Basic" Typen, beispielsweise keine "abgespeckten" Großbahn-Decoder, was in Summe nicht nur der Systemphilosophie widerspräche, sondern auch unwirtschaftlich wäre.

Die Erstinbetriebnahme von ZIMO Produkten - System oder Decoder - ist, entgegen anderslautenden Gerüchten, auch nicht komplizierter als die von Produkten, deren Verkaufsargument die Einfachkeit ist. Um allerdings die Möglichkeiten voll auszuschöpfen, sind die Anforderungen an den Benutzer vielleicht etwas höher, was Planung und Sorgfalt bei der Installation usw. betrifft.

ZIMO & ZIMO -  zwischen Kompatibiltät und Eigenständigkeit

ZIMO Produkte arbeiten mit DCC-Produkten anderer Hersteller zusammen. Teils auf Grund der RCN-Normen der RailCommunity (bzw. in Amerika auf Grund der "NMRA standards"), teils werden auch "Modellbahnindustrie-Standards" wie das XPressNet unterstützt.

Das bedeutet, ZIMO Decoder können mit (wahrscheinlich) allen DCC-Digitalsystemem - gemischt mit Decodern anderer Hersteller - betrieben werden und außerdem mit Märklin mfx-Systemen. Umgekehrt können von ZIMO Digitalsystemen und Bedien-geräten auch Fremd-Decoder, die den gängigen Normen entsprechen, gesteuert werden.

Aber: ZIMO folgt NICHT der von Zeit zu Zeit "aufpoppenden" Forderung, nach welcher sämtliche Produkte, die am Markt sind (oder vor teils langer Zeit eine Rolle gespielt haben) miteinander einsetzbar und austauschbar sein müssten. Diese Idee soll sicherstellen, dass sich der einzelne Modellbahner die preisgünstigsten Komponenten (beispielsweise Zentrale, Bediengeräte, diverse Module) nach Bedarf zusammen stellen könnte. Nach ZIMO Auffassung liefert eine Produktentwicklung nach der Prämisse einer "totalen Kompatibilität" jedoch nicht unbedingt das optimale Ergebnis.

ZIMO bietet eine Palette von Produkten, die einerseits hohe Normkonformität aufweisen, die aber anderseits SPECIALS beinhalten, die erst im Verein mit dem passenden Gegenüber (von ZIMO selbst oder einem Hersteller, der sich ZIMO Methoden angeschlossen hat, z.B. HLU) wirksam sind. Daher gilt die Aussage: ZIMO & ZIMO ist noch besser.

Die - eigenständigen - ZIMO & ZIMO SPECIALS

und: die Bedeutung von RailCom - für die SPECIALS und den allgemeinen Betrieb

Jeder ZIMO Decoder ist mehr als nur ein „normaler” Decoder. Fähigkeiten, die ihrer Zeit voraus oder überhaupt einzigartig sind, machen den Unterschied. Die Hardware ist nicht primär auf billigste Herstellung optimiert, sondern auf höchste Leistungs- und Ausbaufähigkeit. Denn die für ZIMO & ZIMO SPECIALS notwendige, zusätzliche Software benötigt Platz im Programmspeicher und Rechenleistung im Controller.

Für die meisten ZIMO & ZIMO SPECIALS ist die Rückmeldung vom Decoder via RailCom unabdingbar. Diese Bedingung erfüllen ZIMO Decoder (alle Typen, von Z und N bis zur Großbahn) bereits seit 15 Jahren. Nicht nur die SPECIALS, sondern auch ganz einfache Dinge wie Schreiben & Lesen von CVs abseits eines Programmiergleises und die Kontrolle der Fahrzeuge im Betrieb sind nur so möglich. Der Verzicht auf RailCom wäre ein Anachronismus - welcher allerdings besonders im Gartenbahnbereich noch immer verbreitet ist … .

HLU Limits

HLU = Halt-Langsam-Ultralangsam, ehemals "Signalabhängige Zugbeeinflussung",
Bereits seit dem 20. Jahrhundert Teil der ZIMO Technik, noch immer unereicht

Von Beginn an (1980) ist eine Frühform von HLU (der „signalabhängigen Zugbeeinflussung”) in alle ZIMO Digitalsysteme und Decoder integriert, seit 2005 mit den Stufen „Fahrt”, „Halt” und 5 Geschwindigkeitslimits dazwischen, sowie Funktionsbeeinflussung.

Die entscheidende Idee ist das Zusammenwirken von HLU und DCC; DCC ist bekanntlich das Kommunikationsformat von der Digitalzentrale zu den Fahrzeugen. Der einzelne DCC-Befehl wird auf der ganzen Anlage verbreitet, aufgrund der enthaltenen Fahrzeugadresse reagiert (nur) ein bestimmter Decoder. HLU ist ein zweiter Kommunikationskanal, und zwar von einer Elektronik-Einheit zu den auf isolierten Gleisabschnitten befindlichen Fahrzeugen. HLU-Anweisungen können sich (im Gegensatz zu DCC-Befehlen) von Gleisabschnitt zu Gleisabschnitt unterscheiden, insbesondere bezüglich der Geschwindigkeitslimits. Sie haben KEINE Adresse und gelten für jeden ZIMO Decoder.

Fahrzeuge bzw. Züge werden durch HLU-Anweisungen zum Anhalten vor roten Signalen gebracht oder zum Befolgen von Geschwindigkeitslimits. Die HLU-Anweisungen werden an den Gleisabschnitts-Ausgängen von StEin-Modulen, meist computergesteuert, erzeugt und dem DCC-Datenstrom hinzugefügt: DCC-Befehle sind auf allen Gleisabschnitten identisch, HLU-Anweisungen unterschiedlich je nach Betriebssituation. HLU-Daten erreichen die Decoder fast verzögerungsfrei, weil sie ca. 100 Mal/sec ausgesandt werden.

OW-Tasten

OW = Ost-West, die Ergänzung der Vorwärts/Rückwärts Richtung,
Oder die Alternative.  Jedenfalls mit ZIMO immer in die gewünschte Richtung

Seit die Modellbahn digital fährt, ist die am Fahrgerät eingestellte Richtung nicht Gleis-, sondern Lok-bezogen: Vorwärts = „Führerstand 1 voraus”. Das ist oft, aber nicht immer von Vorteil. Das ZIMO System, zusammen mit ZIMO Decodern, bietet daher die Möglichkeit, bei Bedarf gezielt in eine vorgegebene Anlagen-bezogene Richtung zu fahren, „Ost” und „West” genannt. Diese Fahrrichtung kann auch als „rechts” und „links” interpretiert werden; technisch handelt es sich um die Phasenlage des DCC-Schienensignals.

Kennzeichnend für das Verfahren ist: es wird NICHT etwa die gesamte Richtungslogik umgeschaltet, sondern „Vorwärts-Rückwärts” und „Ost-West” sind zugleich in Verwendung. Diese beiden Richtungen werden über RailCom zum Bediengerät gesendet, sodass immer die volle Information angezeigt werden kann, und zwar OHNE Verlust der gewohnten Handhabung (Richtungswechsel). Dies bewirkt korrekt anfahren zu können, ohne Kenntnis der Aufgleisrichtung.

Aufgleissuche Beispiel

Die ZIMO Aufgleissuche
Adresse vergessen ?   Mit der Aufgleissuche schnell gefunden !

Die „Aufgleissuche” wurde 2018 für ZIMO Systeme und Decoder eingeführt. Sie dient dazu, bislang unbekannte Adressen eines Fahrzeugs zu bestimmen. Das gesuchte Fahrzeug wird kurzzeitig stromlos gemacht (Abkippen für 2 sec oder neu auf Anlage gestellt); nach dem Start der Prozedur vom Fahrpult her erscheint die Adresse und (falls vorhanden) der Name des gefundenen Fahrzeugs. Dies geschieht in der Regel in Sekundenschnelle und funktioniert auch für mehrere Fahrzeuge (Adressen).

Die Aufgleissuche ist ein nützliches Feature der ZIMO Steuerungstechnik; an sich "ZIMO & ZIMO", aber auch bereits in die Norm RCN-217 des Herstellerverbandes „RailCommunity” aufgenommen.

Anmeldung nach RCN-218

 Anmeldung nach RCN-218 und GUI-Übermittlung
Im Sommer 2022 gerade in Arbeit - nach Fertigstellung eine neue Ära für DCC

Die Anmeldung, die früher als ZIMO-Bestandssuche angekündigt war und inzwischen in modifizierter Form nach der von der "RailCommunity" standardisierten RCN-218 realisiert wurde, wird am ZIMO-Fahrpult (Controller) MX33 eingeleitet. Daraufhin melden sich (neue) Decoder in einem statistischen Verfahren durch RailCom-Nachrichten „LOGON”. Es erfolgt ein Abgleich mit der existierenden „Objekt-Datenbank“ (dem „Bestand“), um zu registrieren, welche Decoder weiterhin vorhanden sind, welche fehlen, und welche neu hinzu­gekommen sind.

Die „GUI-Übermittlung“* aus einem Decoder in das System ist in der Praxis vielleicht noch wichtiger als die oben beschriebene „Bestandssuche“ oder "Anmeldung". Sie wird entweder gleich im Anschluss daran oder unabhängig gestartet, sie erfolgt ebenfalls über den RailCom-Rückmeldekanal.

*) Die „GUI“ (das Graphical User Interface, die grafische Bedienoberfläche) besteht aus einer für jedes Fahrzeug individuellen Sammlung von Bildern, Symbolen und Steuerelementen, die eine Steuerung der Lok (des Zuges) vom Bediengerät (Fahrpult, App, …) her ermöglichen.

04.08.2023